Neues Buch erschienen: Flurnamen der Gemeinde Schlangen – Ein wichtiger Teil der kulturellen Überlieferung Reviewed by Klaus-Peter Semler on . Am 7. Dezember 2015 war es soweit: Nach einem langen und aufwendigen Arbeitsprozess konnte die Publikation „Flurnamen der Gemeinde Schlangen“ der Öffentlichkeit sfsdfsdfsdf Am 7. Dezember 2015 war es soweit: Nach einem langen und aufwendigen Arbeitsprozess konnte die Publikation „Flurnamen der Gemeinde Schlangen“ der Öffentlichkeit Rating: 0

Neues Buch erschienen: Flurnamen der Gemeinde Schlangen – Ein wichtiger Teil der kulturellen Überlieferung

Am 7. Dezember 2015 war es soweit: Nach einem langen und aufwendigen Arbeitsprozess konnte die Publikation „Flurnamen der Gemeinde Schlangen“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Wertvoller Beitrag zur Schlänger Geschichtsschreibung

Mit umfangreicher Sachkenntnis und großem Engagement hat die Sprachhistorikerin Dr. Birgit Meineke, Münster, über 500 Flurnamen der Gemeinde Schlangen unter sprachgeschichtlichen Gesichtspunkten erforscht. Die Arbeit war ursprünglich als Beitrag für den dritten Band der „Geschichte der Dörfer Schlangen, Kohlstädt, Oesterholz und Haustenbeck“ vorgesehen, angesichts der Fülle des auszuwertenden Materials, aber auch mit Blick auf eine angemessene Präsentation von Karten sowie historischen und aktuellen Abbildungen erschien es sinnvoll, die Studie als eigenständige Publikation herauszugeben.

 

Die Flurnamen der Gemeinde Schlangen machen eine alte Natur- und Kulturlandschaft im Übergangsbereich von Teutoburger Wald, Senne und Paderborner Hochfläche sichtbar. Das sprachliche Netzwerk, das von den Siedlern über Jahrhunderte geschaffen wurde, ermöglichte eine eindeutige Verständigung und Orientierung im Raum. Heute können die Flurnamen als Geschichtsquelle gelesen werden, in der sich die Morphologie des Naturraumes ebenso widerspiegelt wie das kultivierende Wirken des Menschen. Flurbezeichnungen mit Hof- und Familiennamen erinnern an alte besitzrechtliche Verhältnisse.

 

 

Fast 200 Jahre alte Flurkarte als Ausgangspunkt

 

Ausgangspunkt der Arbeit sind Vermessungsregister sowie eine Flurkarte des Geometers Heinrich Christian August Overbeck, erstellt in den Jahren 1823/24. Rektor a. D. Heinz Wiemann, Dorsten, hat die dort genannten Flurnamen in monatelanger Arbeit systematisch erfasst und auf aktuellen Grundkarten verortet. Anhand dieser Vorlage schuf Grafikdesigner Rudolf Havermeier, Detmold, mit großer Akribie eine Flurnamenkarte, die den Lesern eine Orientierung im Gelände ermöglicht. Über die Overbeckschen Vermessungsregister hinaus bezieht Birgit Meineke eine Reihe weiterer Flurbezeichnungen aus anderen, zum Teil älteren Quellen in ihre Untersuchung mit ein.

 

Einen engen inhaltlichen Bezug haben die zum Teil großformatigen Fotografien von Annette Fischer. Die Dipl. Fotodesignerin aus Schlangen, war über mehrere Jahre im Bereich der Gemeinde unterwegs, um das vielschichtige Untersuchungsgebiet in seiner heutigen Gestalt fotografisch zu dokumentieren. Im Vordergrund stand dabei die Visualisierung der von Birgit Meineke vorgenommenen sprachgeschichtlichen Analyse.

 

Dipl. Grafikdesigner Jörg Aufdemkamp, Bielefeld, hat schließlich Text, Karten und aktuelle Fotografien sowie eine Reihe historischer Abbildungen zu einem stimmigen Layout gefügt.

 

Das wissenschaftlich fundierte Werk richtet sich nicht nur an Fachleute, auch interessierten Laien bietet es zahlreiche Informationen und Anregungen. Konzeptioneller Ansatz, Ausstattung und nicht zuletzt die Vielfalt der Inhalte dürften weit über die Region hinaus Beachtung finden.

 

Birgit Meineke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsprojekt Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe – Onomastik im europäischen Raum der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Arbeitsstelle Münster), sie hat Veröffentlichungen zur historischen Sprachwissenschaft, mittelalterlichen Lexikographie, Überlieferungsgeschichte des Deutschen und Ortsnamenforschung vorgelegt.

 

Die Publikation ist in allen Buchhandlungen erhältlich.

Brokberg, Strothe und Strotheniederung mit Fachwerkhaus der früheren Stätte Brokmann in Kohlstädt. A. Fischer, 2013

Brokberg, Strothe und Strotheniederung mit Fachwerkhaus der früheren Stätte Brokmann in Kohlstädt. Foto: A. Fischer, 2013

 

 

(Publiziert am 31.12.2015)

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